Welche Nagellacke sind gesundheitsschädlich? Öko-Test warnt!

Hallo ihr Lieben! Wir haben uns für euch die Augustausgabe 08/17 vom ÖKO-TEST genauer angeschaut! Das Thema: Nagellacke und welche möglicherweise schädlichen Inhaltsstoffe sie enthalten. Hintergrund bzw. Auslöser für diese Untersuchung war, dass ein Schweizer Labor im Zuge der Analyse von Kinderkosmetik, Nitrosamine und zwar N-Nitrosodiethanolamin (NDELA) und N-Nitrosodimethylamin (NDMA) in Nagellacken entdeckt hatte!

Hiervon alarmiert, wurden auch in Deutschland entsprechende Tests durchgeführt. Unter anderem hatte das Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz zehn Lacke auf Schadstoffe analysieren lassen…

Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung ordnet ein: „Nitrosamine sind genotoxische Kanzerogene, für die kein sicherer toxikologischer Schwellenwert existiert. Für solche Verbindungen gilt das Minimierungsgebot, die Aufnahme über alle Quellen sollte möglichst gering sein.“

Nitrosamine stehen im Verdach krebserregend zu sein!

In der aktuellen August Ausgabe der Zeitung ÖKO TEST wurden 25 Nagellacke auf krebserregenden NitrosamineWeichmacherhalogenorganische Verbindungen oder krebsverdächtigem Formaldehyd untersucht.

ÖKO TEST Ergebnisse 

Von den 25 Nagellacken konnte nur einer mit dem Ergebnis „sehr gut“ abschneiden. Vier Lacke erhielten das Gesamturteil „gut“. Erschreckend finde ich, das drei Produkte mit „mangelhaft“ und sechs (!) mit „ungenügend“ getestet wurden. 

Wir dürfen euch den Sieger und zwei der Zweitplatzierten hier vorstellen: 

Alle weiteren Platzierung findet ihr in der ÖKO TEST Ausgabe 08/2017 

Außerdem konnten bei 16 der 25 Nagellacken nachgewiesen werden, dass UV-Filter von den Herstellern eingesetzt wurden! Diese gelten als hormonell wirksam. Aber was heißt das nun genau?

Beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) kann folgende Aussage gefunden werden:

Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.

„Hormonell wirksame Chemikalien werden in Kosmetika vor allem als Konservierungsmittel oder UV-Filter eingesetzt. Ihre Verwendung ist legal, obwohl die Stoffe mit gesundheitlichen Problemen wie reduzierter Spermienqualität, verfrühter Pubertät und Brustkrebs in Verbindung gebracht werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet hormonelle Schadstoffe als „globale Bedrohung“. Besonders gefährdet sind Föten im Mutterleib, Kinder und Pubertierende, da sich deren Organe noch in sensiblen Entwicklungsphasen befinden.“

Glossar:​​​​​

Nitrosamine

Bei Nitrosaminen handelt es sich um organisch-chemische Verbindungen. Diese sind beispielsweise in gepökeltem oder geräucherten Fleisch enthalten und werden über die Nahrung aufgenommen. Es handelt sich nicht um „extra“ hinzugefügte Inhaltsstoffe, sondern sie entstehen im Zuge der Herstellung des jeweiligen Produkts.

Bei den Untersuchungen von ÖKO TEST wurde ein möglicher Zusammenhang bei farbigen Lacken und einer Inhaltsangabe von Nitrocellulose entdeckt. 

Interessanterweise wurden bei farblosen Topcoats, trotz eines deklarierten Nitrocellulosebestandteils, keine Nitrosamine entdeckt.  

Weichmacher

Diese werden verwendet, um spröde Matrialien weich, biegsam oder dehnbar zu machen. Bei Nagellacken soll durch die Beigabe von Weichmachern die Haltbarkeit erhöht werden. Konkret wird häufig Triphenyl Phosphat, kurz TPHP, verwendet. 

Diese chemischen Stoffe können in den Hormonhaushalt eingreifen und Stoffwechselstörungen verursachen! Im Zuge einer Untersuchung durch die Duke University in Durham (North Carolina) und der US-amerikanischen Environmental Working Group, wurden 3.000 Lacke untersucht. Bei mehr als der Hälfte konnte TPHP nachgewisen werden. 

Halogenorganische Verbindungen

Es handelt sich um chemische Verbindungen aus Brom, Jod, Fluor und Chlor. Auffindbar unter anderem in Lösungsmitteln und Konservierungsstoffen. Einge gelten als allergieauslösend und möglicherweise krebserregend.