Einige von euch haben es sicher auch schon einmal erlebt. Irgendetwas drückt und schmerzt am Fuß oder an den Zehen. Wenn die Schuhe und Strümpfe dann am Abend ausgezogen werden und der Fuß nach dem Waschen genauer untersucht wird, kann man den Auslöser manchmal schon erkennen. Es hat sich ein Hühnerauge oder Warze gebildet und dieser Übeltäter ist für den unangenehmen Schmerz verantwortlich.
Hühnerauge oder Warze?
Fachleute, wie zum Beispiel ein Arzt oder ein Podologe (medizinischer Fußpfleger) können die Unterschiede zwischen einem Hühnerauge und einer Warze natürlich mit geschultem Blick sofort erkennen. Hühneraugen und Warzen werden unterschiedlich behandelt. Daher ist es auch sehr wichtig herauszufinden, um was es sich hier wirklich handelt.
Schon kleinste Verletzungen der Haut können das Eindringen der Warzenviren begünstigen. Haben sich die Viren erst einmal eingenistet, dann können sie die Haut zu einem stark vermehrten Wachstum anregen, bis eine Warze entstanden ist.
Hygiene ist jetzt besonders wichtig, damit sich Freunde oder Familienmitglieder nicht mit anstecken. Die Schuhe sollten jetzt gründlich und vor allem regelmäßig desinfiziert werden. Strümpfe und Handtücher müssen auf 60° gewaschen werden.
Wie entsteht eigentlich ein Hühnerauge?
Hühneraugen entstehen häufig durch das Tragen von zu engen Schuhen. Spitze Pumps sind im vorderen Bereich an den Zehen eng geschnitten und die modischen Stilettos drücken oft von allen Seiten an den Füßen.
Aber auch eine Fehlstellung der Füße kann der Auslöser der schmerzhaften Hühneraugen sein. Lässt der Druck durch zu enge Schuhe nicht nach oder wird die Fehlstellung nicht beseitigt, so können sich immer wieder Druckstellen an den Füßen oder Zehen bilden.
Ebenfalls kann es bei fortwährendem Druck auch zu Nagelveränderungen kommen.
- falsch sitzendes Schuhwerk (durch zu enge oder durch zu weite Schuhe)
- angeborene Fußfehlstellungen
- eine zu trockene Fußhaut
- Stoffwechselerkrankungen (zum Beispiel durch Diabetes, Gicht oder Rheuma)
- ungepflegte Füße
Unser Körper versucht natürlich zuerst einmal, sich selber zu helfen. Um dem Druck entgegen zu wirken, wird an den beanspruchten Stellen zum Schutz eine Hornhaut gebildet. Hierdurch entsteht eine kleine Wölbung, die einen Durchmesser von 3 – 5 mm haben kann.
Nimmt der Druck durch die zu engen Schuhe nicht ab, oder wird die Fehlstellung der Füße weiterhin nicht richtig korrigiert, dann wächst die so entstandene Hornhaut immer weiter dornförmig nach innen.
Teilweise kann dieser Dorn recht tief in die Haut gehen, durch alle Hautschichten hindurch und sogar bis auf die Knochenhaut.
Ein Hühnerauge bildet sich bevorzugt an den Zehen oder über einem Gelenk. Man findet sie aber auch unter der Fußsohle oder unter den Mittelfußknochen. Durch den andauernden Druck auf immer die gleiche Stelle entstehen Schmerzen, die teilweise schon sehr heftig sein können.
Früher besagte ein alter Irrglaube, dass Hühneraugen durch das Barfußlaufen im Sand entstehen, wenn Hühner in der Nähe sind. Wissenschaftlich konnte diese Theorie natürlich längst widerlegt werden.
Es gibt verschiedene Arten von Hühneraugen
Clavus durus
Das einfache und normal harte Hühnerauge am Fuß nennt man Clavus durus. Der Kern des Hühnerauges ist fest, oft rund und glasig. Wird die Hornhaut abgetragen, so wird ein weißer Kern sichtbar.
Durch eine Fräser-Behandlung kann das Hühnerauge entfernt werden. Clavus durus kann auf den Zehen oder den Zehenkuppen vorkommen, aber auch auf der Ferse, der Fußsohle oder unter dem Fußnagel.
Clavus mollis
Diese Art des Hühnerauges kommt am häufigsten vor. Durch das Einweichen der Hautschichten wird das Hühnerauge weich. Die oft ringförmige Verhornung lässt sich dann leicht schichtweise entfernen.
Clavus papillaris
Bei dieser Art ist der Kern des Hühnerauges in den tiefen Schichten der Haut verweicht. Unter einer festen Verhornung befindet sich oft ein kleiner Bluterguss oder aber eine geleéartige Masse. Der Kern des Hühnerauges Clavus papillaris kann fast schmerzlos entfernt werden.
Clavus subungualis
Befindet sich unter dem Nagel
Clavus vasculare
Vorsicht! In diesem Hühnerauge befindet sich Blutgefäße. Bei der Entfernung kann es daher zu Blutungen kommen!
Clavus neurovasculare
Dieses Hühnerauge ist mit Nerven durchsetzt und daher sehr schmerzhaft
Clavus neurofibrosum
Betrifft hauptsächlich Fußsohle und Ballen – sehr großflächig
Clavus miliaris
Zeichnet sich aus durch eine runde Verhornung, diese tritt an Stellen auf, die keinem Druck ausgesetzt sind und reicht sehr tief. Schmerzfrei – wird daher auch als Pseudohühnerauge bezeichnet.
Befindet sich unter dem Nagel
Clavus neurofibrosum
Betrifft hauptsächlich Fußsohle und Ballen – sehr großflächig
Gibt es Hühneraugen denn nur an den Füßen?
Hühneraugen können überall entstehen, wo eine wiederkehrende Reibung auf unsere Knochen trifft. Denn dadurch können Schwielen entstehen, unter der sich das Hühnerauge entwickelt.
Meistens entwickelt sich ein Hühnerauge am Fuß, aber es ist auch nicht ungewöhnlich, wenn sich Hühneraugen an den Fingern, an der Hand oder sogar an den Ellenbogen entwickeln.
Hühneraugen vermeiden
Um weitere Hühneraugen zu vermeiden, ist eine gute Fußhygiene besonders wichtig. Auf das regelmäßige Entfernen der Hornhaut solltest du unbedingt achten. Ansonsten kann sehr schnell eine neue Druckstelle entstehen, aus der sich wieder ein neues Hühnerauge entwickeln kann.
Zur Vorbeugung eignen sich auch sehr gut wohltuende Fußbäder, denn diese weichen die Haut gut auf.
- bequeme Schuhe anziehen
- trennt euch von unbequemen Schuhen, egal wie teuer sie waren
- entfernt regelmäßig die Hornhaut
- lauf viel barfuß, das kräftigt deine Fußmuskulatur
- creme deine Füße immer gut ein, denn eine trockene Haut kann Hühneraugen begünstigen
- lass eine evtl. Fußfehlstellungen möglichst zeitnah korrigieren
- kaufe nur gute Schuhe mit weichem Leder
Da Hühneraugen immer durch Reibung und Druckstellen entstehen, können Hühneraugen trotz Behandlung wieder zurückkommen, wenn der Auslöser nicht beseitigt wird.
Hühneraugen selber behandeln
Auf keinen Fall sollte ein Hühnerauge mit einer Schere bearbeitet werden. Spezielle Polsterringe, die es in der Apotheke oder im Drogeriemarkt zu kaufen gibt, können zur ersten Entlastung auf das Hühnerauge geklebt werden.
Oder du klebst ein Pflaster mit Salicylsäure auf die betroffene Stelle. Das Pflaster soll zwei bis vier Tage einwirken, dann wird die Hornhaut weich und verfärbt sich. Anschließend wird der betreffende Fuß gebadet und die Hornhaut kann mit einem Hobel entfernt werden.