Heutzutage schreitet die Digitalisierung immer weiter voran. Da im Internet vor allem Daten von hoher Bedeutung sind, werden diese häufig auf speziellen Märkten in Massen gehandelt. Wer dabei direkt an Geschäfte in einer rechtlichen Grauzone denkt, hat weit gefehlt. Denn neben den aus Phishing-Aktionen stammenden persönlichen Daten hat das Internet noch weitaus mehr zu bieten. Durchaus ein Grund, um nachfolgend mehr über die Marktplätze für Daten erfahren zu können.
Fast jedes Unternehmen bedient sich auf Data-Marktplätzen
Der Kauf auf einem Marktplatz, welcher speziell für Daten ausgelegt ist, ist keinesfalls verwerflich. Sowohl Online-Händler und Dienstleister, als auch Anbieter von Plattformen wie einem Online Casino mit Echtgeld, nutzen Datensätze, welchen auf solchen Marktplätzen erworben werden können. Doch um welche Daten handelt es sich eigentlich genau? Dieser Frage möchten wir in diesem Beitrag auf den Grund gehen.
Schließlich könnten diese Informationen auch für die eigene Zukunft wichtig sein. Womöglich bietet dieser Artikel sogar die Inspiration zu völlig neuen Geschäftsmodellen, die im Zusammenhang mit Daten im Netz entstehen könnten.
Märkte für IoT-Daten
Geräte, welche unter dem Begriff IoT laufen, werden heutzutage immer häufiger eingesetzt. Unter der Abkürzung steckt übrigens “Internet of Things”. IoT-Geräte werden überall da eingesetzt, wo Teile der Infrastruktur mit dem Internet verbunden sind. Gute Beispiele hierfür sind etwa Fahrkartenautomaten und Staumelder, welche in Form von LED-Anzeigen über Autobahnen angebracht sind. Diese Geräte sind alle mit dem Internet verbunden, um stets aktuelle Informationen erhalten zu können.
Einige Firmen benötigen genau solche Informationen, um interne Analysen anfertigen zu können. Beispielsweise die Daten über den Verkehr auf der Autobahn zu gewissen Uhrzeiten kann dabei helfen, Planungen für das eigene Geschäft anzufertigen. Die Betreiber solcher Anlagen sehen den Verkauf der Daten daher als rentables Nebengeschäft. Ein Verstoß gegen die Richtlinien bezüglich des Datenschutzes muss hierbei übrigens in der Regel nicht befürchtet werden. Zwar gelten hierzulande strenge Regeln bei diesem Thema, die meisten Daten sind allerdings nicht personenbezogen und somit quasi anonym.
Der Handel mit personenbezogenen Daten
Während der Handel von Daten aus dem Bereich von IoT-Geräten in der breiten Bevölkerung kaum auffällt, ist das Kaufen von personenbezogenen Daten für die meisten von uns umso nerviger. Schließlich sind genau diese Geschäfte dafür verantwortlich, dass viele von uns mit Spam-Mail und anderen Wegen der Werbung nur so überhäuft werden. Auch das Bewerben von Produkten oder Dienstleistungen über das Telefon war lange Zeit sehr beliebt, ehe die Bundesregierung verschärfte Gesetze in die Wege leitete.
Doch mit der schriftlichen Bombardierung in Form von Werbemails ist bei vielen auch heute noch kein Ende in Sicht. Der Grund für die häufige Werbung liegt am Handel mit personenbezogenen Daten und – teilweise – der Unachtsamkeit vieler Nutzer im Internet.
Denn gesammelt werden solche Daten häufig durch groß angelegte Gewinnspiele.
Wer sich näher mit diesen Verlosungen beschäftigen würde, hätte wahrscheinlich nie an einer teilgenommen. Schließlich sind die Chancen auf einen Gewinn hier tatsächlich so klein, dass wohl eher ein 6er im Lotto erzielt wird, bevor der Preis des Gewinnspiels gewonnen wird. Das liegt unter anderem daran, dass Verlosungen dieser Art meist eine Laufzeit von mehreren Monaten, wenn nicht sogar Jahren haben.
Meist wird in den Bedingungen auch erwähnt, dass selbige Verlosung auf mehreren Kanälen gleichzeitig stattfindet. Somit sinkt die Chance auf den Gewinn erneut drastisch ab. Eine gemeinsame Konstante haben jedoch alle Gewinnspiele: Die Einwilligung, durch Drittanbieter in Zukunft mit Werbungen kontaktiert werden zu dürfen. Vor allem bei Gewinnspielen, in denen neben der eMail auch die Telefonnummer angegeben werden soll, wird dies besonders nervig.
So landet man nicht im Ordner für potentielle Kunden!
Wer sich diese lästige Werbung ersparen möchte, sollte genauestens darauf achten, wo die persönlichen Daten überall eingetragen werden. Von solchen Gewinnspielen sollte daher im Normalfall die Finger gelassen werden. Sollte dennoch die Teilnahme an einer solchen Verlosung gewünscht sein, ist stets ein Blick auf die Teilnahmebedingungen zu werfen. Hier lassen sich verdächtige Gewinnspiele schnell enttarnen.
Sollte es jedoch bereits zu spät sein und die Flut der Werbung trifft ein, ist es meist zu spät. In einigen Fällen können zwar Newsletter-Mails abbestellt werden, jedoch bietet nicht jeder Werbetreibende diese eigentlich gesetzlich vorgeschriebene Pflicht ein. Im schlimmsten Fall kann die Masse der eintreffenden Werbemails sogar dazu führen, dass eine neue Adresse angelegt werden muss. Es empfiehlt sich also in jedem Fall, entsprechenden Angaben nicht vorheriger Prüfung des Anbieters zu tätigen.
Sind Data-Marktplätze ein Problem?
Vor allem mit Blick auf den Handel mit personenbezogenen Daten könnte man meinen, dass Marktplätze für Daten ein Problem für die Gesellschaft darstellen. Stellt man den negativen Seiten jedoch die Vorteile des Datenhandels gegenüber, überzeugen die daraus entstehenden Chancen deutlich. Dennoch lässt sich abschließend sagen, dass etwaige Marktplätze besser überwacht werden sollten. Auch die Nutzer des Internets sollten in Zukunft mehr darauf achten, wo sie ihre persönlichen Daten hinterlegen. Somit wird die Gefahr vor nervigen Werbemails drastisch reduziert.