So kannst du Babyboomer Nägel selber machen!

Elegant, äußerst gepflegt, strahlend schön und doch natürlich! Obwohl dieser Look erst für eine ganz spezielle Zielgruppe kreiert wurde, erfreut er sich immer größerer Beliebtheit bei Liebhabern der Nagelkunst jeden Alters und jedweder Couleur.

Die einen lieben ihn, weil Kunstnägel auf diese Weise modelliert nahezu täuschend echt aussehen – nur ein bisschen besser eben. Manche schätzen das Design, weil es zu allem hervorragend passt.

Und besonders experimentierfreudige Nailartisten bevorzugen das Design deshalb, weil es die ideale Grundlage für kleinere Extras und vorübergehende Verzierungen bildet. Hier bei uns erfahrt ihr, wie ihr Babyboomer Nails selber machen könnt … Schritt für Schritt

Anleitung für Babyboomer Gelnägel

Zunächst einmal zur Grundausstattung:

  • Grundiergel
  • ​natürliches French White Gel für die Nagelspitze
  • Rosa- oder hautfarbenes Gel für den gesamten Nagel
  • milchiges Aufbaugel
  • Versiegelungsgel

Vielleicht habt ihr diese Auswahl schon in eurer Farbpalette und könnt sofort loslegen. Falls nicht, empfehle ich euch Komplettsets. Sie sind meist insgesamt etwas billiger und beinhalten darüber hinaus mehrere Farbgelvarianten, damit ihr selbst ausprobieren könnt, welche Nuancen euch am besten gefallen. 

Ansonsten könnt ihr natürlich auch Gel separat kaufen. Der Preis für diese schönen Nägel ist in der DIY Variante so oder so recht akzeptabel 🙂

Zuerst müsst ihr eure Nägel wie gewohnt vorbereiten:

  • In Form feilen
  • Nagelhäutchen vorsichtig an den Rand der Nagelplatte zurückschieben
  • Nagelplatte buffern
  • Feinstaub mit einem Pinsel entfernen
  • gegebenenfalls Haftvermittler oder Primer auftragen

Nun tragt ihr das Grundiergel auf. Falls ihr keinen Primer verwendet, könnt ihr das Gel für eine bessere Haftung richtiggehend in die angeraute Nagelplatte einmassieren.

Achtet darauf, dass das Grundiergel nicht zu dick wird, sonst wirkt der ganze Aufbau hinterher klobig und damit ganz und gar nicht natürlich. Lasst eure Nägel unter der UV-Lampe aushärten.

Jetzt kommt Schritt eins der eigentlichen Modellage.

Ihr beginnt mit dem French White (wie bei den French Nails). Das tragt ihr nur auf die Nagelspitzen auf und verwischt dann die Smile Line, bis sie nicht mehr zu erkennen ist.

Das geht bei Gel oder Acryl am besten mit kleinen Pinselstrichen, mit denen ihr das Nagelweiß nach hinten bis in die Mitte der Nagelplatte zieht. Lasst diese Schicht wiederum für zwei Minuten unter der UV-Lampe aushärten und entfernt die Schwitzschicht, bevor ihr fortfahrt.

Der nächste Schritt besteht in der farblichen Ausarbeitung des gesamten Nagels. Wählt am besten ein zartes Rosé, das zu eurem Hautton passt, und verteilt es zunächst auf dem hinteren Teil des Nagels. Von dort aus zieht ihr das Farbgel wie vorher das Weiß in sanften Pinselstrichen nach vorne, über die weiße Spitze hinaus.

Achtet aber darauf, dass ihr das Gel nur sehr dünn über dem vorderen Teil des Nagels verstreicht – die weiße Spitze soll natürlich trotz des fließenden Übergangs noch sichtbar sein!

Wenn ihr mit dem Farbverlauf zufrieden seid, lasst ihr eure Nägel wieder aushärten und entfernt die Schwitzschicht.

Als Nächstes ist das Aufbaugel dran.

Wollt ihr die Farbe besonders kräftig hervorheben, wählt ihr ein milchiges Rosé für den Aufbau. Mit einem eher weißlichen Aufbaugel wirkt der Nagel noch dezenter, womit der natürliche Look weiter verstärkt wird.

Achtet bei der Ausarbeitung des Aufbaugels auf euren Nägeln besonders auf den Stresspunkt. Sobald ihr zufrieden seid, ab damit unter die Lampe für weitere zwei Minuten.

Das anschließende Feilen des Kunstnagels ist bei den Babyboomer Nails besonders wichtig. Da die (schönen) Nägel in erster Linie eine perfekte Imitation eines Naturnagels darstellen sollen, darf das Ganze auf keinen Fall klotzig aussehen!

Selbstverständlich ist diese Nailart auch etwas für strapazierfähigere Kunstnägel aus Acryl.

Die Reihenfolge der aufzutragenden Farbschichten unterscheidet sich dabei nicht von der Version mit Gel:

Da das Nagelweiß an der Spitze nur sanft durchschimmern soll, beginnt ihr damit und verwischt die Smile Line bis zur Unkenntlichkeit.

Darüber zieht ihr ein rosa farbenes Powderbällchen von hinten beginnend über den gesamten Nagel, sodass beide Farben noch gut sichtbar sind, und verstärkt den fließenden Übergang mit einem milchigen Aufbau, bevor ihr Versiegelungsgel oder Top Coat auftragt oder den natürlichen Kunstnagel mit einem Polierblock auf Hochglanz bringt.

Anleitung für den Naturnagel mit Nagellack

Den natürlichen Look gibt es auch für echt naturbelassene Nägel. Die Nagellack-Version der Trend-Nailart wird auch gerne als Ombre French (nicht verwechsen mit den French Nails) oder Gradient bezeichnet. Am besten nehmt ihr dazu:

  • Einen haut- oder rosa farbenen Base Coat
  • Ein natürliches Weiß für die Nagelspitze (French Nails)
  • Ein feinporiges Make-up-Schwämmchen
  • Ggf. Flüssiglatex zum Schutz eurer Haut
  • Einen klaren oder milchigen Top Coat

Zuerst tragt ihr den Base Coat zweimal dünn auf den Nagel auf. Ihr könnt natürlich auch einen klaren Unterlack wählen und anschließend mit haut- oder rosa farbenem Lack darüber pinseln. Achtet nur darauf, dass die unterste Farbschicht gut deckend ist.

Ruhig zwischendurch etwas neuen Farblack auf das Schwämmchen auftragen. Im Gegensatz zum Ombre-Look müsst ihr für das Design darauf achten, dass der weiße Teil wirklich nur an der Spitze des Nagels deutlich wird.

Im nächsten Schritt könnt ihr etwas Nagelhautschutz um eure Fingernägel herum verstreichen – das erspart euch später die knifflige Feinarbeit mit Nagellack-Entferner.

Sobald alles gründlich getrocknet ist, streicht ihr beide Lackfarben direkt nebeneinander auf das Makeup-Schwämmchen und tupft damit so lange auf euren Nagel, bis ein harmonischer rosa weißer Verlauf entsteht.

Schließlich lackiert ihr noch eine Schicht Top Coat. Matt oder leicht milchig sorgt er dafür, dass das Design besonders überzeugend wird. Klar oder hochglänzend macht er eure Nägel zu einem echten Highlight.

Welche Extras passen zu Babyboomer Nails?

Vor allem dezente Strasssteinchen auf einem Nagel, kleine Muster oder Stempel in den Ecken oder ein leichter Glitzereffekt unterstreichen den Babyboomer vorteilhaft.

Mit knalligen Farben, hektischen Mustern oder albernen Motiven solltet ihr vorsichtig sein – der Stilbruch zum zurückhaltenden, sanften Design kann schnell zu extrem wirken und damit den gesamten Look ruinieren.

Zu welchen Anlässen passt dieses Design?

Dieses Design passt immer! Egal ob Alltag, Büro, Galaempfang, Schwimmbad oder Partynacht – es ist schwer, etwas gegen einen perfekten Babyboomer Look zu sagen.

Deshalb ist dieser Look vor Allem in der Kunstnagel-Variante so beliebt und wird es wohl verdientermaßen auch in Zukunft bleiben. EIn echter Dauerbrenner, so wie die French Nails – zeitlos!

Woher stammt der Begriff „Babyboomer“?

Die Bezeichnung für den Nageltrend (die Babyboomer), der neuerlich Kultstatus erreicht, ist eigentlich ein aus den Geschichtsbüchern entlehnter Begriff und meint eine ganze Generation – nämlich die Kinder aus den besonders geburtenreichen Jahrgängen von ca. 1946 bis 1960. Dazu gehört Iris Berben genauso wie Bonnie TylerDonatella Versace und Whoopi Goldberg.

Was hat diese Generation an sich, dass eigens für sie ein individueller Nageltrend entstanden ist?

Die geburtenstarken Jahrgänge erlebten ihre Jugend zwischen Nachkriegswehen, wirtschaftlichem Aufschwung und neuem Wohlstand. 

Wichtig war das Streben vorwärts, denn das größte Problem dieser Generation bestand ja darin, dass sie so viele waren, die auf einmal die Klassenzimmer sprengten und später alle gleichzeitig ins Berufsleben einsteigen wollten.

Die Emanzipation ermöglichte es gerade den Frauen, sich zu behaupten, Karriere zu machen und überall vorne mitzumischen.

Ein sehr guter Bildungsabschluss war dabei ebenso wichtig wie ein perfektes äußeres Erscheinungsbild.

Auch heute zeichnen sich diese Jahrgänge dadurch aus, dass sie noch immer mittendrin und voll dabei sein wollen. Alter? Falten? Rente? Nein danke!