Wie kannst du Fußnagelpilz erkennen und behandeln (Bilder)

Die „Gefahr“ lauert unsichtbar und überall, setzt sich unbemerkt fest und lässt ihren Wirt nur sehr ungern wieder los. Nagelpilz bzw. Fußnagelpilz ist viel hartnäckiger als sein naher Verwandter, der Hautpilz. Anfangs verhält er sich so ruhig, dass mitunter Jahre vergehen können, bevor er entdeckt wird. Und oft dauert es genauso lange, ihn wieder endgültig loszuwerden. Was ist also die richtige Nagelpilzbehandlung?

Wirklich schützen kann man sich vor einer Infektion kaum – es sei denn, man meidet konsequent den Hautkontakt mit potentiellen Gefahrenzonen. Wegschauen bringt auch nichts. Beim Fußnagelpilz handelt es sich nicht um einen Schönheitsmakel, sondern um eine ansteckende Infektionskrankheit, die ohne medizinische Behandlung schwerwiegende Folgen haben kann.

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Wie kann ich einen Fußnagelpilz erkennen?

  • Zeigt her eure Nägel! Entdeckt ihr darauf irgendwelche farblichen Veränderungen? Das könnte der Beginn einer Pilzinfektion sein.
  • Meistens werden zuerst hellgelbe Streifen innerhalb des Nagelbetts sichtbar, die im Laufe der Ausbreitung zunehmend dunkler bis ockerfarben werden.
  • Es folgen Strukturveränderungen der Nagelplatte in Form von Rillen, Dellen oder Vorwölbungen.
  • Darauf entstehen häufig schmerzhafte Entzündungen in Richtung des Nagelrandes

Spätestens im letzten Stadium einer solchen Pilzinfektion treten Wachstumsstörungen auf. Das bedeutet, dass der Nagel stellenweise oder insgesamt dicker und spröder wird und schließlich sogar abbröckelt.

Was ist Nagelpilz eigentlich?

Der Fachausdruck für die korrekte Diagnose „Nagelpilzinfektion“ lautet „Onychomykose“.

Pilze – egal ob einzellige im Hefeteig oder Vielzeller in Form von Champignon, zählen unter anderem deshalb nicht zu den Pflanzen, weil sie außer Luft, Licht und Wasser auch noch organische Nahrung zum Überleben brauchen. Im Fall von Nagelpilz ernährt sich der Eindringling von dem Hornmaterial, aus dem unsere Nägel gemacht sind.

Es gibt über 100.000 bekannte Pilzarten, von denen nur ein paar hundert tatsächlich Pilzinfektionen beim Menschen verursachen.

Die Haupterreger für Fußnagelpilz lassen sich gemeinhin drei verschiedenen Pilzarten zuordnen.

Meistens sind es Fadenpilze oder auch Dermatophyten, die eine Nagelinfektion auslösen. Sie sehen unter dem Mikroskop aus wie verhältnismäßig lange, sehr dünne Würmchen und breiten sich in der Nagelplatte typischerweise in Form einer Längsstreifung aus.

Lediglich 10-15% der Nagelpilz-Auslöser stammen aus der Familie der Hefepilze und in gerade mal 6% der Fälle ist ein Schimmelpilz der Hauptverantwortliche für eine Infektion.

Hefe- und Schimmelpilze bevorzugen ein warmes, feuchtes Klima. Den Fadenpilzen ist das Klima völlig schnuppe – das Einzige, was sie wollen, ist Hornstoff in Hülle und Fülle.

Nagelpilz Bilder Galerie

An den Füßen sind am häufigsten die großen Zehen betroffen. Im Fall einer Infektion der Fingernägel, sind meistens die Daumen- und Zeigefingernägel betroffen. Um ein Übergreifen auf gesunde Nägel zu vermeiden, sollte direkt nach den ersten Anzeichen einer Infektion mit der Fußnagelpilz-Behandlung begonnen werden.

Die Konsultation eines Arztes wird dringend empfohlen. Wenn ihr mehr Beispiele sehen wollt, dann sucht einfach im Internet nach Nagelpilz Bildern. Einen Nagelpilz erkennen, ist daher nicht so schwierig. 

Wie kommt der Pilz auf den Nagel?

Pilze sind wie Bakterien und Viren ein fester Bestandteil unserer Welt. Sie sind überall. Es geht immer wieder das Gerücht um, dass Nagelpilz nur dann entstehe, wenn mangelnde Hygiene und kleine Verletzungen des Nagels ihm den Weg bereiten würden. Das stimmt so nicht.

Pilze können sich sehr wohl auch auf einem gesunden, sauberen und unbeschädigten Nagel (Nagelbett) festhalten und einnisten.

st das geschehen, ernähren sie sich fortan von Hornstoff – dem Grundbaustein unserer Hornzellen, aus denen wiederum die gesamte Nagelplatte aufgebaut ist (Keratin). Auf diese Weise frisst sich der Pilz buchstäblich immer weiter in den Nagel hinein.

Kleinere Verletzungen der Nagelplatte, wie sie etwa durch falsches Schuhwerk oder Sportarten wie Fußball und Ballett entstehen, erleichtern dem Nagelpilz natürlich die Arbeit.

Seltene oder mangelnde Hygiene und Pflege vereinfachen sein Leben natürlich auch. Bestimmte Faktoren erhöhen also das Risiko, sich eine Pilz-Infektion des Nagels einzufangen.

Die Tatsache, dass Nagelpilz vier bis fünfmal häufiger an den Zehennägeln vorkommt als an den Fingernägeln, liegt aber weniger daran, dass Hände öfter gewaschen werden als Füße, sondern dass man mit den Füßen weitaus häufiger in bestehende Pilzkolonien auf dem Fußboden reintritt.

Wo bzw. für wen ist das Risiko besonders hoch, an Nagelpilz zu erkranken?

Überall dort, wo viele nackte Füße auf ein feucht-warmes Klima treffen, tummeln sich ganze Heerscharen verschiedenster Pilzinfektionserreger. Nagelpilz findet ihr zB hier: 

  • Schwimmbädern
  • Saunas
  • öffentlichen Umkleidekabinen
  • Hotelzimmern
  • Teppichböden
  • Badematten
  • Strandliegen
  • Sofabezügen

Wie eben erwähnt, haben Sportler ein höheres Risiko, sich einen „ungebetenen Gast“ am Fußnagel zuzuziehen.

Weil deren vorderer Nagelrand oft Verletzungen im Mikrobereich erleidet und damit buchstäblich offen ist für allerlei Gäste und Mitbewohner, die per sé dort eigentlich gar nichts verloren haben.

Ebenfalls Senioren und Menschen mit Durchblutungsstörungen, Lymphabflussstörungen oder Gefäßerkrankungen in den Beinen gehören zu einer bei Pilzsporen beliebten Gruppe, weil das Immunsystem länger braucht, um auf den Eindringling zu reagieren.

Dazu gehören insbesondere Diabetiker, Raucher, Psoriasis-Patienten (Schuppenflechte) und solche, die zur Ausbildung von Krampfadern neigen.

nagelpilz erreger

Nagelpilz stellt auch häufig eine Erweiterung von Fußpilz dar, der zu lange unentdeckt geblieben ist oder nicht ausreichend behandelt wurde.

Last but not least ist das Auftreten von Nagelpilz an den Händen nach der Erfindung von künstlichen Fingernägeln drastisch angestiegen, was vielfach auf mangelnde Hygiene und unsachgemäßes Beschneiden des Nagelhäutchens zurückgeführt wird.

Nagelpilz bzw. Fußnagelpilz Behandlung

Was passiert, wenn ihr einen Nagelpilz nicht behandelt?

Das lokale Risikospektrum am erkrankten Nagel reicht von einer schmerzhaften ​Nagelbettentzündung (Onychonie) über ein Abheben der Nagelplatte vom Nagelbett bis hin zu einer kompletten Zerstörung des gesamten Nagelorgans.

Eine bestehende Nagelmykose führt unweigerlich durch die zunehmende Zersetzung von Hornmaterial zu weiteren Verletzungen der Nagelplatte, durch die Bakterien und Viren leichter in unseren Organismus eindringen können.

Eine besondere Gefahr besteht für Diabetiker durch Folgeerkrankungen wie Geschwüre und Gewebenekrosen.

Darüber hinaus kann die Infektion durch einen Nagelpilz, bei Nichtbehandlung auf benachbarte Nägel (oder von Zehen- auf Fingernägel) und sogar auf die umliegende Haut übergreifen und dort einen Hautpilz hervorrufen. Nicht selten wird ein Nagelpilz erst dann entdeckt, wenn das umliegende Gewebe sich ebenfalls infiziert und beispielsweise einen juckenden Fußpilz hervorgebracht hat.

Die Verbreitung von Nagelpilz geschieht aber nicht nur über direkten Kontakt, sondern auch über einzelne Sporen in Wäschestücken, die beim An- und Ausziehen in entferntere Körperregionen verbreitet werden.

Aber nicht nur für euch selbst bestehen allerlei Risiken durch einen unbehandelten Nagelpilz.

Pilze sind äußerst gesellige und bewundernswert robuste Wesen, die auch karge Zeiten in für sie unwirtlichen Gegenden wie Fußböden und Duschmatten klaglos überstehen, bis sie zufällig von einem neuen Wirt aufgelesen werden.

Dabei überstehen einzelne spezialisierte Unterarten Temperaturen bis 90° ebenso wie solche unter dem Gefrierpunkt, während andere sich auch durch konzentrierte Chemiekalien nicht dazu bewegen lassen, ihre Daseinsform aufzugeben.

Falls ihr also den Verdacht habt, einen Nagelpilz mit euch herumzutragen, solltet ihr auch im Interesse eurer Sportkameraden, Freunde und Familie schnellstmöglich handeln.

Wie könnt ihr einen Nagelpilz selbst behandeln?

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Hausmittel Nagelpilz Behandlung

Der beste Ratschlag zum Thema Hausmittel gegen Nagelpilz lautet: Lasst es bleiben. Die meisten gut gemeinten Tipps beginnen mit den Worten „Es gibt veschiedenste Mittelchen“ und enden mit „Ihr könnt ja ausprobieren, welches euch womöglich hilft“.

Die bekannteren Hausmittel gegen Nagelpilz reichen von Teebaumöl über Lapachotee bis hin zu Alkohol (äußerlich!) und Eigenurin.

Funktionieren diese „Hausmittel“?

Solch ein rücksichtsvolles Verhalten freut den Nagelpilz, der sich, falls es ihm durch die „Behandlung“ mit Apfelessig, Grapefruitextrakt oder ozonisiertem Olivenöl tatsächlich etwas ungemütlich an der Nageloberfläche werden sollte, einfach in tiefere Regionen zurückzieht und dort ungestört weiter sein Unwesen treibt.

Der Haken an der Sache ist der: Es stimmt zwar schon – viele Naturprodukte beinhalten antimykotische Wirkstoffe, jedoch nur in sehr geringen Konzentrationen und längst nicht mit der Kraft, in die Tiefen der Nagelplatte einzudringen und die dort lebenden Pilzkulturen auszurotten.

Ebenso schön, aber leider falsch, ist der Trick mit der Entgiftungskur, auch Stoffwechseldiät genannt.

Die Nagelplatte, in die sich der Pilz eingenistet hat, besteht aus totem Hornmaterial und wird nicht durchblutet. Daher interessiert es den Nagelpilz auch nicht, wieviel Zucker wir konsumieren oder ob wir seit einer Woche glutenfrei leben.

Fakt ist: Gerade an den Zehennägeln wächst der Nagelpilz wesentlich schneller als der Nagel selbst. Komplikationsfrei auswachsen lassen ist also ein Ding der Unmöglichkeit.

  • Bemerkt ihr Anzeichen von Nagelpilz? Dann geht zum Arzt!!!
  • Gibt es nach drei bis sechs Monaten (!) konsequenter medizinischer Behandlung noch keine Besserung? Dann geht wieder zum Arzt!

Was ihr darüber hinaus selbst tun könnt, ist euren Nagel bei der Heilung zu unterstützen, während effektive Mittel aus der Apotheke die unwillkommenen Eindringlinge für euch erledigen.

  • ​Selbstverständliches Desinfizieren von Nagelschere und Nagelfeile nach jeder Benutzung
  • Ein genaues Befolgen der ärztlichen Hinweise und den Informaionen auf der Packungsbeilage des verschriebenen Medikaments
  • Socken und Handtücher bei 90°C waschen. Alternativ oder zusätzlich einen Hygienespüler verwenden
  • Schuhe regelmäßig desinfizieren!
  • Teppichböden desinfizieren!
  • Füße trocken halten und so oft als möglich lüften
  • Kein Barfußlaufen, wo eure Angehörigen ebenfalls barfuß laufen könnten (tragt Flipflops oder Crocks)
  • Kein Füßeln bei nackten Tatsachen 🙂 
  • Zusätzlich Harnstoff- oder Milchsäurecremes verwenden
  • Nach jedem Kontakt sehr gründlich die Hände waschen und nach Möglichkeit Ölcremes verwenden – die erschweren Pilzsporen das Eindringen in neue Nagellandschaften

Wie kann Nagelpilz medizinisch behandelt werden?

Die medizinische Behandlung von Nagelpilz kann auf zwei Wegen ablaufen: rein äußerlich oder in Kombination mit Präparaten zum Einnehmen. Beide Wege erfordern Geduld und Disziplin, denn der infizierte Teil des Nagels muss auf jeden Fall vollständig auswachsen, um das Risiko einer erneuten Ausbreitung mit Sicherheit ausschließen zu können.

Lokale Behandlung von Nagelpilz

Die rein äußerliche Behandlung von Nagelpilz ist dann ausreichend, wenn maximal zwei Nägel befallen sind und die jeweils zu höchstens 50%, sofern die Nagelmatrix (die Hornzellenfabrik unter dem hinteren Nagelwall) noch nicht betroffen ist.

Das bekannteste Mittel gegen Nagelpilz ist der Antipilzlack aus der Apotheke. Den erhaltet ihr rezeptfrei, trotzdem solltet ihr die Meinung eines Arztes oder Podologen einholen, um gleich das richtige Präparat anzuwenden.

Die unbestreitbaren Vorteile von Antipilzlack liegen darin, dass er sehr schnell trocknet, schnell eindringt und den Wirkstoff gleichmäßig freisetzt.

Unterschiede bestehen vor allem in der spezialisierten Wirksamkeit gegen nur einen oder mehrere Erreger, der Kombinierbarkeit mit kosmetischem Nagellack, der erforderlichen Häufigkeit der Anwendung und der Eignung für Patienten mit besonderen Bedürfnissen wie Diabetiker.

Zusätzlich kann der Arzt euch Salben oder Cremes verordnen, die teils auf Harnstoff oder Kalium jodatum basieren. Die Homöopathie kennt darüber hinaus Tinkturen, die sicherlich bei erwiesener Hautverträglichkeit als zusätzliche Maßnahme der Heilung nicht abträglich sind. Die effiziente Wirkung von Laser oder Rotlicht auf Nagelpilz konnte bislang nicht hinreichend erwiesen werden und wird daher auch nicht von den Krankenkassen bezahlt.

Systemische Behandlung von Nagelpilz

Eine zusätzliche Behandlung der Pilzinfektion von innen heraus wird dann nötig, wenn mehr als zwei Nägel befallen sind, wenn die Nagelmatrix bereits infiziert ist oder wenn mindestens ein Nagel zu mehr als 50% von Pilzsporen besetzt ist.

Lasst euch unbedingt von eurem Arzt über die Wirkstoffe der jeweiligen Tabletten oder Kapseln gründlich aufklären. Da die Präparate über den Blutkreislauf transportiert werden, können unterschiedliche Nebenwirkungen wie vorübergehende Geschmacksstörungen oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten.

Wie könnt ihr die Entstehung von Fußnagelpilz vermeiden?

Pflege, Hygiene und Kontroll: Das sind die Bausteine, die das Risiko einer Nagelpilzinfektion für euch deutlich senken können

Was tun um das Nagelpilzrisiko zu reduzieren?

  • Gehört ihr einer Risikogruppe an, dann geht auf Nummer sicher und lasst regelmäßig einen Experten nach dem Rechten sehen
  • Tragt ihr oft und gerne Kunstnägel, dann wählt euer Nagelstudio mit Bedacht und achtet bei jeder Neumodellage auch auf Veränderungen der Nagelplatte
  • Pflegt und schont das Nagelhäutchen. Gerade bei Kunstnagelträgerinnen ist es euer effektivster Schutz vor Pilzbefall.
  • Achtet auf euer Fußklima: Nach dem Duschen oder Baden immer gut trocknen, vor allem zwischen den Zehen. Geht auch wunderbar mit einem Fön, der sich auf „kalt“ stellen lässt.
  • Benutzt zur Sicherheit immer ein eigenes Handtuch, eine eigene Feile etc.
  • Achtet auf euer Schuhwerk: es darf nicht zu eng sein, weil Druckstellen schnell zu Mikroverletzungen führen können, und sollte luftdurchlässig sein, um Schweißfüßen vorzubeugen.
  • Vermeidet Socken aus Kunstfasern und solche mit scheuernden Nähten.
  • Tragt konsequent Badeschlappen oder Flipflops in der Sauna, im Schwimmbad oder in Gemeinschaftsduschen
  • Füße weg von öffentlichen „desinfizierenden Fußduschen“. Gerade hier liegen die meisten Pilzsporen herum und warten nur darauf, dass ihr gutgläubig reintretet.
  • Lauft gelegentlich barfuß in der freien Natur herum: Das härtet ab, fördert die Durchblutung und beugt Schweißfüßen vor
  • Vermeidet nach Möglichkeit Verletzungen des Nagels und des Nagelhäutchens. Zum Schutz und um eine rasche Heilung zu unterstützen, solltet ihr eure Nägel regelmäßig und vor allem nach Belastungen einölen oder eincremen.

Trotz all dieser Tipps ist es wichtig zu wissen, dass niemand wirklich geschützt vor einer Pilzinfektion ist.

Das tröstet vielleicht nicht, relativiert aber sicher den Umgang mit diesem sensiblen oder auch unangenehmen Thema. Passt einfach gut auf eure Füße auf und holt euch im Zweifelsfall fachmännische Unterstützung.

Dann heißt es bald wieder – Füße frei für ein tolles Design!

*Letzte Aktualisierung am 2024-12-03 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API