Nietnägel: Wie vorbeugen und wie behandeln?

Nietnagel Entstehung und Behandlung

Beim Nietnagel handelt es sich um einen kleinen Einriss der Nagelhaut, ganz am Rand zum Fingernagel. Meist sind die Hände betroffen. Er tut höllisch weh und neigt dazu sich zu entzünden. Ständig bleibt man an Hosentaschen, Pullis o.ä. hängen! Autsch, das kann schmerzen!

Was ist ein Nietnagel (Niednagel)?

Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich NICHT um ein Stück des Nagels, welches da absteht. Vielmehr handelt es sich um ein Hautstückchen, das durch einen kleinen Einriss entstehen kann. Es können die Finger oder Zehen betroffen sein.

Ursprünglich stammt der Begriff “Niednagel” aus dem niederländischen (nijdnagel = Neidnagel) und wurde ca. im 17 Jahrhundert ins Hochdeutsche übernommen. Wer von einem neidischen Blick getroffen wurde, dem “entstand” ein solcher Nagelhauteinriss.

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Wie entsteht ein Nietnagel?

Antwort: Wenn die Haut zu trocken ist! Frage beantwortet. Aber der Reihe nach: Die Nägel, bzw. der Nagelansatz werden durch ein dünnes Häutchen, dem Eponychium (oder Kutikula) geschützt. Die Aufgabe dieser Haut ist es, Keime und andere Infektionsherde von der Wurzel des Fingernagels fern zu halten (wer will schon Bakterien und Viren am Nagel haben…).

Die Nagelhaut “liegt” auf der Nagelplatte (dem Nagelbett) auf. Unsere Fingernägel wachsen täglich ca. 0,10 bis 0,12 mm. Im Idealfall ist die Kutikula geschmeidig genug, um trotz des Wachstums der Nägel, an Ort und Stelle zu verweilen.

Bei zu trockener Haut kann es aber passieren, dass die Nagelhaut auf dem Nagel “klebt”. Sie dehnt sich aus – soweit es geht – und schließlich “reißt sie ab”, bzw. ein und die betroffene Stelle schmerzt.

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Diese kleinen Hautfetzen sind zunächst nur kosmetischer Natur, können sich aber durch die regelmäßige Beanspruchung (ständiges Hängenbleiben an Hosentaschen, Strumpfhosen, etc.) verschlimmern und somit Keimen, Tür und Tor öffnen.

Spätestens dann wird es Zeit etwas dagegen zu unternehmen! Solltet ihr bereits unter eitrigen und entzündeten Stellen leiden, dann sofort ab zu eurem Arzt.

Eine Entzündung ist nicht nur unschön, sondern kann u.U. auch längerfristig Sorgen bereiten und starke Schmerzen verursachen!    

Warum reißt meine Nagelhaut ein?

Wie schon oben erwähnt, ist eine Unterversorgung der Haut mit Feuchtigkeit und Fetten, eine der Ursachen für das Einreißen der Haut am Nagel. Dazu tragen Heizungsluft und frostige Außenluft im Winter bei. Aber auch häufiges Händewaschen, Hand-Desinfektion oder eine von Natur aus eher trockene Haut können Gründe für die fehlende Feuchtigkeit sein. Äußere Einflüsse wie z.B. das ständige Nagelbeißen oder an den Fingern herumpulen, können zu weiteren Beschädigungen führen und die Entstehen von Hautfetzen und abstehende Haut am Rand der Fingernägel begünstigen.

Wenn ihr eure Hände ständig irgendwelchen Putzmitteln oder Reinigern aussetzt oder permanent mit Wasser zu tun habt, wird ein Austrocknen der Haut zusätzlich gefördert. Bei solchen Arbeiten daher bitte stets Handschuhe tragen!

Wie kann ich selber einen Nietnagel behandeln bzw. entfernen?

Es gibt nur einen Weg diese Beschwerden loszuwerden. Und zwar müsst ihr eure Nagelhaut pflegen und hegen! Besorgt euch ein Nagelöl aus der Drogerie oder Apotheke und massiert vorsichtig eure Nägel und die umliegende Haut. Wenn die Nagelhaut dann schön geschmeidig geworden ist, dann könnt ihr mit einem Rosenholzstäbchen, diese VORSICHTIG zurückschieben.

Manchmal ist die Nagelhaut in das Nagelbett eingewachsen. In dem Fall könnte der Einsatz einer Nagelhautschere sinnvoll sein. Aber Achtung! Das solltet ihr keinesfalls selber ausprobieren, bitte geht zu einem Profi und lasst euch helfen.

Die Gefahr von Verletzungen ist bei unsachgemäßer Durchführung hoch und als Resultat könnten Keime und andere Übeltäter es sich an eurer Nagelwurzel gemütlich machen. Das führt im schlimmsten Fall zum Verlust des Nagels!

Bei einer Nietnagel Entzündung könnt ihr entzündungshemmende Salben verwenden. Aber wartet nicht zu lange. Wenn die Beschwerden nicht verschwinden, dann geht bitte zum Arzt!

Hausmittel gegen abstehende Haut am Nagel

Die Anwendung von Handölbädern oder das regelmäßige Eincremen mit feuchtigkeitsspendenden Lotionen, könnt ihr leicht zuhause durchführen. Es werden auch spezielle Nagelhautentferner bzw. – aufweicher angeboten.

Meist in Form eines Stiftes oder auch in flüssiger Form. Die Anwendung ist jeweils ganz einfach:

Auftragen, einwirken lassen, Nagelhaut zurückschieben…  

Wenn ihr den vorgefertigten Mittelchen nicht traut, könnt ihr auch selber eine Pflegeöl herstellen. Meist werden als Basis dazu Oliven-, Jojoba-, Mandel-, Granatapfel- oder Teebaumöle verwendet.

Die pflegenden Wirkstoffe sollen Nägel, Nagelbett und Nagelhaut mit Feuchtigkeit versorgen und dadurch geschmeidig werden lassen.

Maandelöl

Am bestens vor dem Schlafengehen ausgiebig und in kreisenden Bewegungen einmassieren – anschließend Baumwollhandschuhe darüber ziehen und über Nacht einwirken lassen.

Nagelöl Creme zum Selbermachen.

Zutaten:

  • 25ml Jojobaöl
  • 15ml Rizinusöl
  • 15ml Avocadoöl
  • 15ml Vaseline

Alle Zutaten in ein lichtundurchlässiges Glas füllen (sollte verschließbar sein) und ordentlich verrühren. – Anschließend in einem Wasserbad erhitzen.

Nach dem Abkühlen ist eure eigene Pflegecreme fertig zum Einmassieren! (Lagerung bitte im Kühlschrank – die Creme wird dadurch fest und hält länger)

Die Zufuhr von ausreichenden Vitaminen über die Nahrung ist ein weiterer Punkt. Eine Portion Erdbeeren (150 Gramm), enthält zum Beispiel 6 Mikrogramm Biotin (Tagesdosis ca. 30-60 Mikrogramm). In unseren Breiten sollte zum Glück bereits durch das “normale Essen genügend Biotin eingenommen werden.

Wie vermeide ich die Entstehung von Nietnägeln?   

 Vermeiden kann ich die Entstehung am Besten dadurch, dass ich versuche die Ursachen zu beseitigen. Das heißt also:

  • Kein Nagelkauen oder an den Fingern-Knabbern
  • Auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten – regelmäßig trinken
  • Handschuhe bei der Hausarbeit (oder dem häufigen Kontakt mit Wasser/Reinigungsmittel) tragen
  • Beim Waschen der Hände milde Waschlotionen verwenden (ph Neutral, pflegend, etc.)
  • Regelmäßiges Eincremen der Hände mit feuchtigkeitsspendenden Lotionen/Cremes
  • Nagelhaut pflegen und hegen (s.o.)
  • Schützt die Hände/Finger vor übermäßiger Kälte
  • Wenn ihr Nagellackentferner benutzt, dann achtete darauf möglichst wenig auf die Haut aufzubringen, bzw. anschließend das reichhaltige Eincremen nicht vergessen
  • Verwendet Nagellackentferner ohne Aceton

Von Zeit zu Zeit empfiehlt sich darüber hinaus der Besuch eines Nagelstudios. Gute Studios arbeiten sauber, hygienisch und beraten euch vor der Behandlung umfassend.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Nietnagel

Warum tut ein Nietnagel weh?

Ein Nietnagel, auch bekannt als Nagelhautriss, verursacht Schmerzen, weil es eine kleine Verletzung der Haut am Rand des Nagels ist. Diese Hautpartie ist besonders empfindlich, da sie viele Nervenenden enthält. Oft entsteht dabei euch eine Entzündung, die zusätzlich Schmerzen verursacht. Zudem ist die betroffene Stelle oft Druck und Reibung ausgesetzt, was die Schmerzen verstärken kann.

Wie entstehen Hautfetzen und abstehende Haut am Rand der Fingernägel?

Hautfetzen und abstehende Haut am Rand der Fingernägel entstehen oft durch trockene Haut, übermäßiges Händewaschen, mangelnde Feuchtigkeitsversorgung oder mechanische Beanspruchung wie das Zurückdrängen der Nagelhaut. Auch das Kauen an den Nägeln oder das unsachgemäße Entfernen von Nagelhaut kann solche Schäden verursachen.