Der Selbstschutzmechanismus unseres Körpers kommt uns gelegentlich in die Quere, wenn es um Kosmetik geht. Zum Beispiel der natürliche Fettfilm auf unserer Hautoberfläche. Er hält unsere Haut geschmeidig, verhindert das Eindringen von Keimen und Bakterien und klebt die abgestorbenen Hornzellen von Haut und Nägeln fest zusammen.
Der Nutzen entfetteter Nägel liegt in der besseren Haltbarkeit einer anschließenden Nagelmodellage bzw. des Nagellacks. Zum Entfetten der Fingernägel können verschiedene Produkte genutzt werden. Dies können zum Beispiel sein: Cleaner, Dehydrator oder Nagellackentferner. Wir geben dir hier aber einen Tipp zu Hausmitteln wie Apfelessig, die sich als natürlicher Nagel Cleaner Ersatz eignen.
Produkte zum Entfetten deiner Nägel: Die Top-Bestseller
Hier findest du die besten Nagellackentfetter für deine Nägel. Unten haben wir für dich aber auch aufgeführt, was du als Nagel-Cleaner-Ersatz nutzen kannst:
Warum sollte ich meine Nägel entfetten?
Die Vorteile eines leicht fettigen Films auf den Nägeln liegen auf der Hand. Die Nagelplatte wird nicht spröde, sie glänzt schön und fühlt sich glatt an. Die hauchdünne Fettschicht sorgt dafür, dass etwaige Schmutzpartikelchen schnell wieder abschmieren.
Weil sie den Unterschied zwischen unerwünschten Ablagerungen und gewollten Verschönerungen nicht kennt, sorgt sie leider auch dafür, dass der Lack schnell wieder abschmiert. Deshalb nutzt alles Schönreden nichts – wenn dein Nagellack oder deine Modellage auf dem Nagel halten soll, muss der Fettfilm vorher weg.
Die Haltbarkeit ist aber nicht der einzige Grund für ein vorheriges gründliches Entfetten der Nägel. Der Fettfilm verhindert, dass sämtliche Keime und Bakterien einfach so hindurchmarschieren können, indem er sie ganz einfach festhält.
Entfetten heißt also gleichzeitig auch Desinfizieren. Wer sich mit Greenies auskennt, weiß, wie unangenehm die Folgen einer bakteriellen Infektion unter der luftdichten Hülle eines Gelnagels werden können.
Womit sollte ich meine Nägel entfetten?
Cleaner, Dehydrator, Nagellackentferner oder Apfelessig – die Möglichkeiten sind vielfältig und die vermeintlichen Expertenmeinungen oft widersprüchlich. Also einmal der Reihe nach:
Cleaner
Cleaner kennen die meisten von der Kunstnagelmodellage mit lichthärtenden Gelnägeln. Die Grundlage der meisten Cleaner ist Isopropylalkohol und Wasser. Hinzu kommen bei einigen Produkten die üblichen Konservierungsstoffe, Duftstoffe und so weiter.
In erster Linie wird mit dem Cleaner die Schwitzschicht nach der Aushärtung von Gelnägeln entfernt. Du kannst den Cleaner aber auch zum Entfetten deiner Naturnägel verwenden, vorausgesetzt, es handelt sich um einen qualitativ hochwertiges Produkt mit einem Alkohol-Anteil von über 90 %.
Wenn anteilig zu viel Wasser enthalten ist, entfettet der Cleaner deine Nägel womöglich nicht gründlich genug und du darfst dich einige Tage nach deiner Modellage schon über die ersten Liftings freuen.
Nagellackentferner
Nagellackentferner gibt es mit und ohne Aceton, mit und ohne pflegende Zusatzbeimischungen und deshalb auch mit und ohne entfettender Wirkung. Nagellackentferner mit rückfettenden Ölen solltest du natürlich nicht benutzen, wenn du deine Nägel entfetten willst. Das gilt zum Beispiel für Zusätze wie Panthenol und Aloe Barbadensis, die die Feuchtigkeit im Nagel erhalten sollen.
Im Nagellackentferner enthalten ist darüber hinaus Ethylacetat (ein Stoff, der aus Essigsäure und Alkohol gewonnen wird), Alkohol und gegebenenfalls wie schon erwähnt Aceton. Je nach Mischverhältnis kann das Entfetten der Naturnägel mittels Nagellackentferner also wunderbar funktionieren – oder gar nicht.
Dehydrator
Die Kosmetik-Industrie hat auf die allgemeine Verwirrung in Bezug auf die richtige Entfettungs-Taktik reagiert und bietet inzwischen spezielle Naturnagelentfetter als Patentlösung an.
Der klassische Dehydrator enthält Alkohol und Aceton und darüber hinaus Farb- und Duftstoffe, durch die das Entfetten zu einem sinnlichen Vergnügen werden soll, anstatt eine sterile Krankenhaus-Atmosphäre aufkommen zu lassen.
Die Dehydrator-Nagelentfettung funktioniert ganz bestimmt, aber: Wenn wir uns die bisherigen Fertigmischungen zum Nagelentfetten einmal genauer anschauen, stellen wir fest, dass alle Mittel irgendwie auf drei Grundsubstanzen basieren: Alkohol, Aceton und Essig.
Alkohol
Gemeint ist der Ethanol-Ersatz Isopropanol, auch Isopropylalkohol (IPA) oder 2-Propanol genannt. IPA wird gerne im medizinischen Bereich genutzt, er wirkt nämlich nicht nur schmutz- und fettlösend, sondern zudem desinfizierend. Damit eignet er sich auch hervorragend zur Vorbeugung von Greenies unter der Kunstnagelmodellage.
Diesen reinen Alkohol gibt‘s zum nicht ganz so kleinen Preis in der Apotheke, dafür kannst du ihn vielerorts einsetzen und bestimmst das Mischverhältnis für deine Nagelentfettung selbst.
Nachteile von hochkonzentriertem Alkohol sind die ebenfalls hochkonzentrierten Dämpfe, die Benommenheit sowie Reizungen an Augen und Schleimhäuten verursachen können.
Aceton
Aceton ist das Lösungsmittel schlechthin. Es entfernt mühelos Öle, Fette, Klebstoffe und Lacke und wirkt außerdem besonders austrocknend auf der Haut.
Wenn du Aceton in Reinform für deine Naturnagelentfettung einsetzen möchtest, musst du sehr vorsichtig und sehr sparsam damit umgehen. Nicht nur deine Nägel und die den Nagel umgebende Haut können darunter leiden, die Dämpfe können zudem Kopfschmerzen verursachen und sind darüber hinaus hochentzündlich.
Essig als Ersatz für Nagel-Cleaner
Apfelessig ist ein perfekter Ersatz für einen Nagel-Cleaner – übrigens nicht nur als Entfetter, sondern auch zum klassischen Einsatz als Cleaner zum Reinigen der Nägel nach dem Aushärten. Das Haushalts-Wundermittel in allen Lebenslagen gilt ja auch als wunderbares natürliches Putzmittel mit hoher Fettlösekraft und kann daher natürlich auch als Naturnagelentfetter herhalten. Der „natürliche Alleskönner“, wie er so gern genannt wird, wirkt außerdem leicht entzündungshemmend und antibakteriell.
Wenn du es also ganz natürlich magst, kannst du statt im Drogeriemarkt auch im Lebensmittelgeschäft mit Apfelessig einen guten Nagelentfetter erwerben. Es muss aber nicht speziell Apfelessig sein – andere Essigsorten mit verschiedenen Geschmacksaromen wirken ebenfalls. Und sogar stark verdünnte (!) Essigessenz kannst du nutzen.
Worauf muss ich beim Entfetten meiner Nägel achten?
Wie schon eingangs erwähnt – wir sind nicht allein in unserer Umwelt und stellen für unzählige Mikroben eine nahrhafte Lebensgrundlage dar. Unsere Hautstruktur ist unser Schutz vor Überbesiedlung und sollte bei allen kosmetischen Unternehmungen trotzdem weitgehend erhalten bleiben.
Entfette deine Nägel also sanft und nur dann, wenn es wirklich sein muss – also direkt vor einer neuen Lack- oder Gel-Modellage. Zwischendurch kannst du den „Schaden“, den dich die Nagelverschönerung gekostet hat, mit einer reichhaltigen Pflege wieder wettmachen. Hast du Lust zum Ausprobieren bekommen? Dann schau gerne auch in diese einfachen Nageldesigns zum Selbermachen, die ich für meine Leser herausgesucht habe.
Nach dem Entfetten und vor dem Lackieren oder Modellieren darfst du deine Nägel nicht mehr berühren, weil sonst gleich wieder ein neuer Fettfilm von deiner Haut auf die Nagelplatte übergeht und damit auch sämtliche Keime, die sich derzeit darin aufhalten.
Egal für welches Produkt du dich entscheidest: Vor der Modellage müssen deine Nägel wieder absolut trocken sein. Der Rest Lösemittel könnte sonst ebenfalls zu Haftungsschwierigkeiten führen.
Entfetter mit hoher Wirkungskraft darfst du NIEMALS auf beschädigte Nägel oder offene Wunden auftragen! Reiner Alkohol, Aceton und Essig werden grundsätzlich nur in verdünnter Form verwendet.
*Letzte Aktualisierung am 21.11.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API