Hilfe bei weichen Fingernägeln – Was tun, was hilft?

Naturnagelverstärkung

Weiche Fingernägel ohne Widerstandskraft sind überaus lästig. Kaum sind sie etwas über die Fingerkuppe hinaus gewachsen, brechen sie auch schon ab. Das ruiniert nicht nur die sorgfältigste Maniküre, es ist auch äußerst hinderlich im täglichen Gebrauch. Unsere Nägel dienen als Schutz und Verstärkung der Fingerkuppe.

Splittern sie leicht oder sind sie allzu nachgiebig, so müssen wir sie entweder radikal kürzen oder aber jeden Handgriff in ständiger Rücksicht ausführen. Das nervt. Was also können wir tun, um unsere Fingernägel zu stärken und für den Alltag (und ein schönes Design!) nutzbar zu machen. Stopp! Die erste Frage lautet:

Warum sind die Nägel weich?

Mangelnde Festigkeit der Nagelplatte hat verschiedene Ursachen. Eine Verletzung des Nagelbetts betrifft in aller Regel nur einen Nagel. Wenn alle Nägel weich sind oder sich die Fingernägel weich wie Gummi anfühlen, können Mangelerscheinungen dafür verantwortlich sein.

Nur 1 Nagel betroffen? Traumata bei Nagelbettverletzung

By Accountalive (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Betrifft die Störung nur einen Fingernagel, dann kann es sich um eine Verletzung des Nagelbettes handeln. Dieses liegt direkt unter der sichtbaren Nagelplatte und verbindet sie mit dem noch weiter unten befindlichen Knochen.

Während sich die Nagelplatte unaufhaltsam über das Nagelbett nach vorne schiebt, ist es stets mit ihm fest verbunden. Das geht aber nur, solange das Nagelbett glatt und eben unter der Platte liegt.

Wurde es etwa durch eine Verletzung beschädigt, hat die vergleichsweise wenig elastische Nagelplatte an der Stelle keinen Halt mehr und kann hier leichter einreißen und brechen. Auch eine Schädigung der Nagelmatrix wirkt sich negativ auf die Qualität der Nagelplatte aus.

Ein Stück weit hinter dem Beginn des sichtbaren Nagels findet die Bildung der Hornzellen statt, die in hundert bis hundertfünfzig Lagen unregelmäßig übereinander liegend die eigentliche Nagelplatte bilden.

Übrigens besteht die Nagelplatte aus zwei unterschiedlichen Materialien: Das obere Drittel ist besonders hart, die flacheren Hornzellen sind hier besonders dicht aneinander geschichtet. Dagegen besteht der darunterliegende Teil aus elastischeren, kubisch geformten Hornzellen. Das erklärt, wieso meistens nicht gleich ein Teil des ganzen Nagels abbricht, sondern erst einmal nur der obere Teil der Nagelplatte.

Ob die Verletzung das Nagelbett oder die Nagelmatrix betrifft, findest du ganz leicht durch Beobachtung heraus: Ist der Ansatz betroffen, wächst die schadhafte Stelle mit der Zeit aus – sofern die Ursache behoben werden konnte. Eine Verletzung des Nagelbettes hingegen sorgt für Bruchstellen und Verfärbungen, die trotz Wachstums an Ort und Stelle fortbestehen.

Wie kannst du das Problem lösen?

Behandle die Ursache und das Symptom wird verschwinden!

Jede Verletzung braucht Zeit zum Heilen. Du kannst jedoch die Heilung unterstützen, indem du die betroffene Stelle besonders gut pflegst, schonst und mit wichtigen Nährstoffen versorgst.

Achtung: Eine Schädigung des Nagelbettes muss nicht zwangsläufig auf Quetschungen beruhen: Auch Nagelpilz weicht die Nagelplatte auf und sollte schnellstmöglich behandelt werden. Sprich beim ersten Verdacht deinen Hausarzt darauf an.

In der Apotheke gibt es spezielle Mittel gegen Nagelpilz, die du ganz einfach selbst anwenden kannst.

Brüchige Nägel sind oft Mangelerscheinungen

Die Hornzellen sind zwar an und für sich abgestorbene Zellen, jedoch für deren Bildung und Entwicklung braucht die Nagelmatrix – die Muttersubstanz an der Nagelwurzel – bestimmte Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente.

Besonders häufig wirkt sich eine Unterversorgung des Organismus mit 

  • Biotin
  • Zink
  • Folsäure
  • Kalzium
  • Eisen
  • Vitamin A
  • Vitamin B

negativ auf die Stabilität der Nagelplatte aus.

Die Mangelernährung muss aber nicht unbedingt an einer unausgewogenen Nahrungsaufnahme liegen. Sie kann auch die Folge einer anderen Grunderkrankung wie einer Schilddrüsenüberfunktion sein. Oft tritt die Mangelerscheinung nicht allein an den Fingernägeln auf, sondern zieht auch die Qualität von Haut und Haaren in Mitleidenschaft.

Das liegt daran, dass der Körper die ungenügende Zufuhr von lebenswichtigen Stoffen für deine Organe aus den Depots holt, die für das nackte Überleben zweitrangig sind.

Nägel weich wie Gummi? Das kann dahinterstecken

Weiche, gummiartige Fingernägel können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, die von ernährungsbedingten Mängeln bis hin zu spezifischen gesundheitlichen Bedingungen reichen. Hier sind einige mögliche Ursachen:

  • Ernährungsmängel: Ein Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Biotin, Eisen, Vitamin C, und Proteinen kann zu weichen und brüchigen Nägeln führen. Diese Nährstoffe sind wesentlich für die Gesundheit und Stärke der Nägel.

  • Übermäßige Feuchtigkeit oder Wasserkontakt: Längere Einwirkung von Wasser oder anderen Flüssigkeiten kann die Nägel weich machen. Häufiges Händewaschen oder der Gebrauch von Reinigungsmitteln ohne Schutzhandschuhe kann dazu beitragen.

  • Chemische Einwirkungen: Der Kontakt mit harten Chemikalien, Nagellackentfernern und anderen Lösungsmitteln kann die Nägel schwächen und weich machen. Achte deshalb auch beim Nageldesign immer auf die passenden und schonenden Produkte.

  • Nagelerkrankungen: Bestimmte Nagelkrankheiten, wie Nagelpilz, können die Struktur der Nägel verändern und sie weicher machen.

  • Schilddrüsenprobleme: Störungen der Schilddrüse, sowohl Hypothyreose als auch Hyperthyreose, können Auswirkungen auf die Nagelgesundheit haben und unter anderem zu weichen Nägeln führen.

  • Psoriasis: Diese Hauterkrankung kann auch die Nägel betreffen, was zu verschiedenen Nagelproblemen führen kann, einschließlich weicher Nagelstrukturen.

Wenn du feststellst, dass deine Nägel auffallend weich sind, ist es ratsam, einen Arzt oder Dermatologen zu konsultieren, um die genaue Ursache zu ermitteln und eine angemessene Behandlung zu erhalten. Eine angepasste Ernährung, die Verwendung von Nagelhärtern oder spezifische Behandlungen können je nach Ursache empfohlen werden.

Wo findest du Hilfe bei brüchigen Nägeln?

Solltest du den Verdacht hegen, dass der Ursprung deiner brüchigen Nägel oder gummiartig weichen Nägel nicht an äußeren Einflüssen oder Störungen im Nagel selbst liegt, dann such unbedingt so bald als möglich einen Arzt auf! Dieser wird dein Blutbild untersuchen und dir gegebenenfalls Medikamente verschreiben, um den Mangel schnellstmöglich zu beheben. 

Eigenmächtige Versuche mit Nahrungsergänzungsmitteln aus dem Drogeriemarkt oder dem Versandhandel, sind in derartigen Fällen wirkungslos.  

Wichtig: Je länger du mit einer Behandlung wartest, desto nachhaltiger wird die Produktionsstätte der Hornplatten geschädigt. Das kann so weit gehen, dass der Schaden irgendwann irreparabel ist, keine Hornzellen mehr gebildet werden und die Nagelplatte insgesamt abfällt.

Veranlagung für weiche Fingernägel

Wieso manche Nägel weicher und brüchiger sind als andere, ist wissenschaftlich noch nicht hinreichend geklärt. Kommen weiche Nägel in deiner Familie häufiger vor, ohne dass eine andere Erklärung dahinter steckt, dann kannst du davon ausgehen, dass es sich „bloß“ um eine genetische Disposition handelt – ebenso wie auch deine Haare voll und kräftig sein können oder aber dünn und fein.

Was kannst du tun für feste Nägel?

Es gibt Menschen, die neigen zu schuppigen Haaren und trockener Haut. Andere wiederum sparen Unmengen an Geld für Feuchtigkeitspflege und verzweifeln stattdessen an überfüllten Talgdrüsen, die ihnen eine stets gut gefettete Kopfhaut und hartnäckige Akne bescheren.

Deine Nägel brauchen etwas mehr Pflege von außen, wenn die körpereigene Verpflegung nicht so ganz für eine Maniküre ausreicht. Unterstütze dein Nagelwachstum mit Ölbädern oder einem selbstgemachten Nagelöl und stärke die Nagelplatte mit einem geeigneten Nagelhärter – so wird auch bei dir der Traum von langen, starken Nägeln garantiert wahr!

Zuviel Chemie schadet deinen Fingernägeln

Geschirrspülmittel enthalten oft Weichmacher. Und ja, die machen auch unsere Nägel weich.

Aggressive Reinigungsmittel können außerdem unsere Haut, insbesondere das empfindliche Nagelhäutchen, austrocknen und schädigen, sodass deren Funktion akut oder nachhaltig gestört werden kann. Auch ein Nietnagel, also das unangenehm schmerzende, abstehende Häutchen am Nagel, kann durch zu trockene Nagelhaut entstehen.

Was ist wirklich wichtig für gesunde Nägel?

Klar – der Rotweinfleck auf der weißen Bluse darf nicht bleiben, die Teflonpfanne muss von Hand gereinigt werden und Hygiene in Küche und Bad ist obligatorisch. Aber wenn du schon zu aggressiveren Putzmitteln greifen musst, benutze Handschuhe und eine Bürste.

Extratipp: Organisiere dir aus dem Reformhaus reine Baumwollhandschuhe und trage diese unter den Gummihandschuhen. Bei ausgiebigen Putzaktionen ähnelt das Klima im Gummihandschuh dem einer Sauna, womit die Nägel erneut unnötiger Feuchtigkeit ausgesetzt sind.

Heutzutage reicht es nicht, dass man sich die Hände nicht schmutzig machen will. Du solltest auch darauf achten, dass sie nicht mit übermäßigem Seifenkontakt kaputt gereinigt werden.

Falsche Pflege

Händewaschen ist wichtig. Zu häufiges Händewaschen dagegen entzieht dem Nagel Feuchtigkeit und kann die Lipidbrücken – den Klebstoff zwischen den einzelnen Hornzellen deiner Nagelplatte – aufweichen und regelrecht herauswaschen. 

weiche nägel

Die Qualität von Nagellack und Nagellackentferner kann sich ebenfalls ungut auf deine Nägel auswirken. Manche Produkte haben eine austrocknende Wirkung, andere enthalten Unmengen chemischer Inhaltsstoffe, die womöglich durch eine unverhältnismäßig lange Trocknungszeit bis tief in das Nagelbett und die Nagelmatrix eindringen können.

Worauf musst du achten?

Leider steht auf Kosmetikprodukten nicht immer eine vollständige Liste der Bestandteile und deren Wirkung auf den menschlichen Organismus. Glücklicherweise kannst du dich recht einfach vor dem Kauf eines neuen Produktes im Internet umfassend informieren, zu Beispiel hier bei Codecheck .info

Zu wenig Pflege kann Nägeln schaden

Zwar sieht man es ihnen im Normalzustand nicht an, aber auch unsere Nägel brauchen ab und zu etwas Feuchtigkeit, ein Ölbad oder einfach mal eine Lackpause zur Regeneration. Nagelknipser oder Nagelscheren sind zwar einfache und schnelle Werkzeuge für das unvermeidliche Kürzen, sorgen aber für feinste Risse und unsichtbare Bruchstellen auf der Nagelplatte, die schnell zum Absplittern großflächiger Bereiche führen können.

Wie kannst du das vermeiden?

Tipp: Leg dir ein kleines Bataillon an Pflegecremes zu, die du an verschiedenen Orten verteilst: Am Waschbecken, auf dem Schreibtisch, neben dem Bett usw.

So vergisst du die regelmäßige Pflege nicht. Produkte mit verschiedenen Eigenschaften erleichtern dir die Anwendung im Alltag:

  • Für die Arbeit im Büro brauchst du eine Creme, die schnell einzieht
  • Über Nacht darf es dagegen etwas reichhaltiger sein.

Vor Aktivitäten, die reichlich Kontakt mit Wasser und Detergenzien beinhalten, kannst du eine Creme verwenden, die die Haut mittels eines unsichtbaren Films vor Austrocknung schützt.

Plane außerdem etwas mehr Zeit für die Formgebung ein und benutze eine Sandpapier- oder Glasfeile, um die Nägel zu kürzen. Achte auch darauf, jeden Nagel immer nur in eine Richtung zu feilen.

Tipps und Tricks zur Vorbeugung von weichen Nägeln

Für den Erhalt starker Nägel solltest du zunächst einmal sicherstellen, dass du deinem Organismus all das zuführst, was er zur Bildung starker Nägel braucht.

Obst und Gemüse sollten täglich auf dem Speiseplan stehen. Aber auch als Vegetarier oder Veganer musst du sicherstellen, dass sämtliche Nährstoffe und Spurenelemente in ausreichender Menge in deinen Körper gelangen.

Neben der Ernährung spielt die Pflege eine große Rolle. Man kann es nicht oft genug betonen: Schönheit kommt von Gesundheit. Bedenke, dass es eine ganze Weile dauern wird, bis ein kaputter Nagel wieder vollständig nachgewachsen ist.

Ein Fingernagel wächst zwischen 0,5 und 1,2 Millimeter pro Woche. Zehennägel wachsen nur etwa halb so schnell.

Zur Vorbeugung und bei Veranlagung kannst du auf Nahrungsergänzungsmittel aus dem Drogeriemarkt zurückgreifen. Besonders Kalzium-Tabletten, Biotin-Präparate und Kieselsäure-Gel haben sich bei den Anwendern bisher als vorteilhaft erwiesen.

Geeignetes Nagelaufbauöl und Nagelhärter mit hohem Glycerinanteil können deinen Nägeln darüber hinaus zu mehr Widerstandskraft verhelfen und sie so in eine stabile Leinwand für dein Nageldesign verwandeln.

Welche Naturnagelverstärkungen empfehlen wir

Tipp 1: Nagelhärter zum Aufpinseln

In leichten Fällen könnte bereits die Anwendung eines Nagelhärters ausreichen, um die gewünschte Festigkeit zu erreichen! Dabei handelt es sich um ein Mittel, was ähnlich dem Nagellack, auf die Gingernägel „aufgepinselt“ wird. Du solltest ihn aber nicht direkt nach der Entfernung von Gelnägeln auftragen. 
Hier sind die beliebtesten und meistverkauften Nagelhärter:

Tipp 2: Geltechnik zur Nagelverstärkung

Hierbei wird das UV-Nagelgel schichtweise auf die Nägel aufgetragen und unter einer UV Lampe ausgehärtet. Der Vorgang lässt sich auch gut zuhause durchführen. Passende Equipments wie z.B. Nageldesignstarter Sets und unsere Anleitung zum Selbermachen von Gelnägeln gibt hier.

Außerdem habe ich einige einfache Nageldesigns zum Selbermachen für dich herausgesucht, die Anfänger mit etwas Übung gut hinbekommen sollten.

Tipp 3: Acryltechnik zur Nagelverstärkung

Hierzu benötigt ihr Acrylpulver und eine Modellierflüssigkeit. Der Vorteil der Acrynagelverstärkung ist der, dass die Haltbarkeit gegenüber den vorherigen Methoden nochmals erhöht ist! Das Produkt härtet an der Luft aus, es wird also keine UV Lampe benötigt (zum Versiegeln könnte aber sehr wohl wieder ein UV Gel genutzt werden, dann wäre die UV Lampe natürlich wieder Pflicht). Übrigens lassen sich Acryl und Gel kombinieren: Acryl sorgt für harte Nägel, mit dem Gel lässt sich ein attraktives Finish gestalten.

Tipp 4: Fiberglasstechnik für feste Nägel

Diese Technik wurde früher sehr häufig angewendet. Mithilfe dünner Textilstreifen und Resin-Kleber, werden die Nägel verstärkt und verlängert. Heute wird eher Gel genutz und wenn überhaupt, dann kommt die Acryltechnik zur Ausbesserung von Rissen im Nagel zur Anwendung. Es gibt bereits UV Gele, denen Acrylfasern beigemengt sind. (sog. Fiberglassgele

*Letzte Aktualisierung am 28.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API